75 Jahre Schuhmacherei LENZ

Klar, Schuhe werden immer gebraucht, in stürmischen und in sonnigen Zeiten, aber der zweite, der ausschlaggebende Grund ist unser Konzept. Von Anbeginn an war es uns wichtig, mit der Entwicklung der Schuhmode und der Entwicklung des Schuhmacherhandwerks Schritt zu halten, also „modern“ zu sein und gleichzeitig die Handwerkstradition zu wahren. Mit diesem Ansatz war die Schuhmacherei Lenz, von Beginn an, Vorreiter nicht nur hier in Frankfurt sondern auch überregional, in der Schuhmacher Innung Hessen Süd. Oft wird der Laden als die beste Schuhmacherei Deutschlands beschrieben, ob sie das ist, sei dahingestellt, aber widersprochen hat bisher keiner, das zeigt, dass an dieser Behauptung zumindest was dran ist.

Wolfgang Lenz, der heutige Altmeister, übernahm den Laden von seinem Vater, dieser hatte den Betrieb als Hochzeitsgeschenk am 1. November 1941 von wiederum dessen Vater, also Wolfgangs Großvater geschenkt bekommen. In den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden sehr viel mehr Schuhe von Hand gefertigt als heute, damals hatte die Schuhmacherei bis zu 60 Angestellte, die nicht nur in dem heutigen Laden sondern auch im Hinterhaus und im ersten Stockwerk arbeiteten.

Wolfgang Lenz erinnert auch gern, an die Zeiten, als es im Viertel noch keine Laufhäuser gab und die Damen des Rotlichtviertels um die Blocks gingen, um Kunden zu finden.

„Ein handgefertigter Schuh erzeugt Haltung.“ Ist einer der Slogans des Betriebs und „Nur wer einmal in handgefertigten Maßschuhen gelaufen ist, kennt den Unterschied und weiß, dass dieser Unterschied zur Konfektion sein Geld wert ist.“ sagt Schuhmacher Meister Jürgen Dohn, der heutige Inhaber des Ladengeschäfts, der jahrelang als Angestellter von Wolfgang Lenz gearbeitet und jetzt den Laden gekauft hat.

Altmeister Lenz arbeitet weiter im Laden aber heute sucht er sich aus, was er dort tut, macht nicht mehr alles selbst, wie früher und genießt, dass er sich es auch mal leisten kann nur einen halben Tag im Geschäft zu sein und den Rest des Tages für andere Dinge zu verwenden.

Schuhmacher ist nach wie vor ein moderner Beruf und so nimmt es auch nicht Wunder, dass es, was die Schuhmacherei LENZ betrifft, keine Nachwuchsprobleme gibt. Zur Zeit haben wir eine junge Frau, die wir für unseren Beruf ausbilden.

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